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Reisebericht der Radreise durch die Ost-Türkei im Sommer´02
von
Bernward Elsel

Teil 6
6. September: Sirt

 

Und es kommt immer alles anders als man denkt!
a) Vier Bananen und Minimum fünf Tee halten die Darmflora nicht ewig in Schuss.
b) Auch das Militär ändert seine Gewohnheiten.
c) Ich hätte alle Militärsperren durchbrochen.
Den Tag heut ließ ich langsam anlaufen. erst mal schön frühstücken und dann sich noch auf ein paar Tee einladen lassen. Ich habe aber auch sehr viele Einladungen ausgeschlagen, sonst wäre ich wohl gar nicht mehr aus der Stadt gekommen. (Cizre befindet sich 1 km von Syrien und 20 km vom Irak entfernt) Ich fuhr noch ein Stück am Tigris entlang, bis sich vor mir eine kleines enges Tal auftat, ich dachte mir noch, ideal für eine Kontrolle und schon sah ich die Panzer oben am Berg lauern. Mist nicht schon wieder! Im Hotel hatte man mir noch mitgeteilt, dass die Polizei gesagt habe ich könne die Strasse nicht fahren, aber die erzählen immer viel. Naja, ich zückte gleich meinen Ausweis an der Kontrolle, aber ich wurde gleich zur Seite gewunken und ins kleine Wachhäuschen gebeten. Diesmal erklärten sie mir, dass die Strasse endgültig für Ausländer gesperrt sei. Terroristen sollen sich in dem Gebiet befinden. ( Ich glaube nicht wirklich dran, weil mir auch viele das Gegenteil erzählten) An der Situation ändert dies auch nichts, ich komme hier nicht weiter. Super, den gestrigen Tag bin ich somit völlig für die Katz gefahren (Schmidts Katz!!). Ach ich vergaß zu erzählen, es gab dies mal keinen Tee sondern eis kalte Cola! Auch nicht schlecht. Ich bin mal gespannt, was sie sich das nächste mal einfallen lassen, um mich zu verwöhnen! Spaß bei Seite ich war schon sehr gefrustet. Als Verlierer fuhr ich dann die 15 km zurück in die Stadt. Auf dem Weg laberten Kinder mich noch an, ich ging nicht näher auf sie ein und fuhr einfach weiter. Schon flogen Steine in meine Richtung! Jetzt wusste ich auch was sie wollten, sie wollten Geld! Dafür, dass sie das mit der Werferei öfter machten trafen sie verdammt schlecht! Ein paar böse Worte rief ich zurück und weg war ich. Ich sollte mir jetzt doch mal ein paar türkische Schimpfwörter aneignen, wer weiß, wo für das gut sein kann!

 


Dann begann die Busodyssee! Mit kleinen Bussen, die mit bis zu 25 Leuten voll gestopft wurden und alles Gepäck auf dem Dach transportierten, mein Fahrrad auch, ging es von Stadt zu Stadt. Bei der fahrt nach BATMAN wurde es bremslich, die Bananen und der schwarze Tee zeigten keine Wirkung mehr und so saß ich da im Auto eingezwängt. Ich fing an die Kilometer, 70, 60,50km... mitzuzählen, dann endlich Batman. Aus dem Auto raus, schnell ein paar Leute beauftragt auf meine Sachen aufzupassen und nichts wie aufs weniger stille Örtchen! (Dies war nur durch ein paar Bretter von den Essensgästen im Restaurant getrennt! Mahlzeit! Aber dass musste raus!) Es stellte sich heraus, das ein Friseur auf mein Gepäck aufgepasst hat. Er lud mich zu mehreren Tee ein und verpasste mir gleich eine Rasur und einen neuen Haarschnitt. So kann´s gehn! Ich will bei der nächsten Kontrolle schon gepflegt ausschauen. Er organisiert mir noch einen Bus bis Sirt. Dort bin ich wieder in einem Hotel untergekommen. Zuerst gönnte ich mir eine Angenehme Dusche und????? Richtig! Die Polizei schaute vorbei! Es gab wieder Tee und...... Eigentlich kein besonderer Tag, denn gesehen habe ich vom Land nicht sehr viel. Wenn ich morgen wieder vom Klo runterkomm, geht es endlich in die Berge, Richtung Van. Ich hoffe das Militär und andere Konsorten haben nichts dagegen!
Also bis denn Bernward
Nachtrag! Das klingt alles sehr gefährlich, ist es aber gar nicht! Ich fühle mich in der Türkei absolut sicher! Diebstahl und andere Verbrechen gibt es fast nicht! Und außerdem gibt es hier genügend von den Grünen und andersfarbenen Leuten!