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Reisebericht der Radreise durch die Ost-Türkei im Sommer´02
von
Bernward Elsel

Teil 4
5. September: Mydiat

 

Langsam wurde es Abend. Auf dem Weg in und durch die Berge haben mich immer alle vor den Wölfen und anderen wilden Tieren gewarnt und mich immer darauf hingewiesen, nur in Dörfern zu übernachten. Na ja, das hatte ich sowieso vor gehabt. Das Pfefferspray war aber natürlich auch immer in meiner Trikot und meiner Lenkertasche. Man weiß ja nie, ein besseres Gefühl bekommt man dadurch alle mal!! Bald sollte die "Weltstadt" Marsurlu kommen. Ich fragte mich durch bis zum Restaurant, es gab nur eins und dieses war sehr einfach. sofort war ich von 10 Kindern umringt alle wollten mich und mein Fahrrad anfassen, die haben in ihrem Ort glaube ich noch nie einen Touristen gesehen und dann auch noch auf einem Fahrrad. Sofort wurde mir ein Stuhl gebracht, auch ein Dolmetscher (Irgendjemand, der ein oder zwei Wörter Englisch sprach!). Ich gab ihnen zu verstehen, dass ich eine Übernachtungsmöglichkeit suche. Da witterte der Wirt, Mustaver, ein junger Mann seine Chance Geld zu verdienen.


 

Wir einigten uns auf 5 Euro mit Abendessen und Frühstück. Sofort stand ich unter seinem Schutz und er kümmerte sich den ganzen Abend um mich und passte auf, dass niemand meine Sachen anfasste und mit meinem Fahrrad fuhr. Witzig! Ach ja, vorher hat er, bzw. das ganze Dorf, die Unterkunft noch angepriesen, mit TV, Radio, VCD.... das war mir zwar alles ziemlich egal, weil ich fertig war! Zu essen gab es Kebap. Ich glaub das gesamte Dorf schaute mir zu wie ich aß, sie wollten alle mit mir reden und es war ein Riesen Trubel. Zum waschen wurde ich in einen Raum geführt, wo eine Schüssel mit kaltem Wasser und ein kleiner Schöpfer lag und im Betonboden befand sich ein kleiner Abfluss. sehr einfach aber es funktionierte. Damit ich in einem Bett schlafen konnte wurde die Familie aus ihrem Wohn und Schlafzimmer verbannt und ich schlief in dem Zimmer mit dem Chef zusammen. Die Frauen mussten wohl die Nacht auf dem Boden verbringen!!! Das Frühstück war einfach und gut! Und schon ging es weiter...